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Der Po ist die Butter

Heu­te, lie­ber Leser, möch­te ich ein­mal nutz­lo­ses Wis­sen mit dir tei­len, nutz­lo­ses Wis­sen, das ich schon seit eini­gen Jah­ren mit mir her­um­schlep­pe, nutz­lo­ses Wis­sen, das ich wäh­rend einer kur­zen Auto­fahrt erwor­ben habe, bei der eine Radio­sen­dung lief, in der ein Spe­zia­list zu Gast war, der den Hörern erklär­te, wie ein­fach es sei, sich Din­ge zu mer­ken, wenn man Asso­zia­tio­nen verwendet.

Man kön­ne sich zum Bei­spiel den Ein­kaufs­zet­tel spa­ren, wenn man sei­ne Kör­per­tei­le von Kopf bis Fuß mit den Din­gen, die man ein­kau­fen möch­te, asso­zi­ie­re. Um das zu demons­trie­ren, ließ der Spe­zia­list den Mode­ra­tor eine fik­ti­ve Ein­kaufs­lis­te auf fol­gen­de Wei­se ler­nen: Die Nase ist das Brot, das Kinn die Kar­tof­feln, die lin­ke Schul­ter die Leber­wurst, die rech­te Schul­ter die Mar­me­la­de, die Brust sind die Möh­ren, der lin­ke Arm sind Zell­stoff­ta­schen­tü­cher, der rech­te Arm Sei­fe, der Bauch ist das Mehl, der Po ist die But­ter, das lin­ke Bein ist die Hefe und das rech­te Bein sind Bananen.

Nach­dem in der Sen­dung ein kur­zes Lied folg­te, soll­te der Mode­ra­tor die Kör­per­tei­le auf­zäh­len und die ent­spre­chend asso­zi­ier­ten Din­ge nen­nen, was ihm pro­blem­los gelang, womit bewie­sen sein soll­te, daß die­se Metho­de den Ein­kaufs­zet­tel erset­zen könne.

Ich kann heu­te nicht mehr sagen, was genau, wel­chem Kör­per­teil zuge­ord­net war, ob die Nase die Möh­ren waren und der Bauch die Kar­tof­feln oder das lin­ke Bein die Zell­stoff­ta­schen­tü­cher oder etwas ganz anderes.

Ich kann mich aller­dings sehr gut dran erin­nern, daß der Po die But­ter war, was voll­kom­men nutz­los ist. Das ist nutz­lo­ses Wis­sen, das ich nun, seit ich die­se Sen­dung gehört habe, mit mir her­um­schlep­pe. In mei­nem Gehirn wird Spei­cher­platz belegt für die Infor­ma­ti­on “der Po ist die But­ter”, und ich bekom­me die­sen Spei­cher­platz ein­fach nicht mehr frei.

Das belas­tet mich, das stört mich, das ärgert mich. Ich lei­de, und ich ver­su­che nun mein Leid etwas zu min­dern, indem ich es mit dir tei­le, denn du ver­fügst jetzt auch über die­ses nutz­lo­se Wis­sen, daß es mal eine Radio­sen­dung gab, in der ver­schie­de­ne Din­ge ver­schie­de­nen Kör­per­tei­len zuge­ord­net wur­den, wobei der Po die But­ter war.

“Der Po ist die But­ter”, das ist nutz­lo­ses Wis­sen, das zu allem Über­fluß auch nie­mals nütz­lich war, denn der Ein­kauf in der Radio­sen­dung war rein fik­tiv. Viel­leicht wer­de ich irgend­wann ver­ges­sen, daß der Po die But­ter war, da ich nun dar­über geschrie­ben habe, denn, was ich auf­ge­schrie­ben habe, muß ich mir nicht mer­ken. Es kann mir natür­lich pas­sie­ren, daß eine zukünf­ti­ge Goog­le-Suche nach “Wel­ches Kör­per­teil ist die But­ter” mich auf die­se Sei­te führt und die Erin­ne­rung auf­weckt. Aber mal ernst­haft, wer sucht schon nach “Wel­ches Kör­per­teil ist die Butter”?

Nun, lie­ber Leser oder lie­be Lese­rin, wenn du jetzt auch unter die­sem nutz­lo­sen Wis­sen lei­dest, dann ist dein Lei­den sicher­lich nur halb so groß wie meins, und mei­nes jetzt nur noch halb so groß wie vor­her, da wir uns das Wis­sen, also das Leid, ja teilen.

Und, wenn du dein Leid ver­rin­gern willst, erzähl es ande­ren, erzäh­le ihnen: “der Po ist die But­ter”. Oder schreib es irgend­wo auf. Viel­leicht ver­gißt du es ja. Denn, was du auf­ge­schrie­ben hast, mußt du dir nicht merken.

Tags: Nutzloses Wissen

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