Heu­te möch­te ich mal ein Koch­re­zept vor­stel­len, und zwar mein Rezept für Rüh­gel-Ei. Eigent­lich sind es zwei Rezep­te, zwei Rezep­te in einem, näm­lich das Rezept für Spie­gelei oder für Rührei.
Zuta­ten: 4 Eier, ein Eck­chen But­ter, und ein Streu­er mit Salz ist bereitzuhalten.
Zunächst las­sen wir die But­ter in einer Pfan­ne auf dem Herd zer­lau­fen, bis sie gera­de zu brut­zeln beginnt. Dann schla­gen wir ganz vor­sich­tig das ers­te Ei auf und geben es in die Pfan­ne. Bleibt das Eigelb erhal­ten, ohne zu zer­lau­fen, schla­gen wir das zwei­te Ei ganz vor­sich­tig auf und geben es auch in die Pfan­ne. Mit den rest­li­chen Eiern ver­fah­ren wir eben­so. Sind bis zum Schluß alle Eigel­be erhal­ten geblie­ben, las­sen wir die Eier bra­ten, bis das Wei­ße der Eier nicht mehr flüs­sig ist und an den Rän­dern beginnt, braun zu wer­den. Wir haben nun vier Spiegeleier.
Soll­te aller­dings beim Auf­schla­gen und in die Pfan­ne geben bei einem Ei das Eigelb zer­lau­fen, schla­gen wir die rest­li­chen Eier nicht mehr ganz vor­sich­tig auf, son­dern schla­gen sie in die Pfan­ne, ohne uns zu bemü­hen, die Eigel­be zu erhal­ten. Dann streu­en wir etwas Salz drü­ber, rüh­ren mit einem Holz­löf­fel um und las­sen die Eier bra­ten, immer mit dem Löf­fel umrüh­rend, bis nichts von den Eiern flüs­sig ist. Wir haben jetzt Rührei.
Dies ist also mein Rezept für Rüh­gel-Ei, das Regio­nal manch­mal auch Spühr-Ei genannt wird.
Und wenn ich also sage, ich mache Rügel-Ei, heißt das, ich weiß noch nicht, was es wird, ich könn­te nur eine Wahr­schein­lich­keit ange­ben, mit der es Spie­gel- oder Rühr­ei zum Essen gibt. Je mehr Eier ich auf­schla­gen muß, so um wahr­schein­li­cher ist es, dass es Rühr­ei wird.
Wenn ich Freun­de zum Rüh­gel-Ei-Essen ein­la­de und die Fra­ge bekomme:
“Hä? Rügel-Ei? Was?”
Sag ich: “Na, ja. Spie­gel- oder Rührei.”
“Ja, was nun? Spie­gel- oder Rührei?”
“Wie vie­le seid ihr denn?”
“Na, ich woll­te kom­men, dann der Max, der Tors­ten und der Stef­fen, und dann noch mei­ne Freun­din und die Freun­din vom Stef­fen, und die Freun­din vom Stef­fen woll­te auch noch zwei Freun­din­nen mit­brin­gen, also ins­ge­samt sind wir wahr­schein­lich 10”.
Da sag ich dann: “Ja, es gibt sehr wahr­schein­lich Rührei”.